Mask of Moai
„Also erst setzt du dir die Maske mit dem Handy drin auf, beschreibst den anderen, was du siehst, aber statt Farben musst du alles in Gemüsesorten sagen, und dann baust du das Rapa-Rapa aus Knete nach!“
Das erste Mal, wenn man eingefleischten Gesellschaftsspielern Mask of Moai erklärt, ist immer geil. Achtet dann mal auf das Gesicht. Bonuspunkte, wenn man ihnen dabei noch die Schachtel mit den asiatischen Schriftzeichen zeigt. Tatsächlich ist Mask of Moai ein sehr innovatives, kooperatives Deduktionsspiel mit Virtual Reality, dass es in der Form sonst nicht gibt (Gegenanzeigen erbeten).
Vielleicht merkt man schon, ich finde das Spiel cool. Ich wurde durch ein Video von radho darauf aufmerksam. Da fand ich es sehr albern. Aber mit etwas Spielerfahrung ist es doch sehr neu und weder das Kneten, noch der Tauch-teil fühlen sich wirklich so an, als würde man sich zum Affen machen.
Das Spiel hat auch seine negativen Aspekte. Entgegen aller User Experience beginnt kurz nach dem ersten Auspacken die Enttäuschung, wenn man die Maske zusammensetzen will. Die im Ikea-Stil gehaltene Anleitung ist leider etwas klein und missverständlich. Dazu noch weiß auf schwarz gedruckt, man erkennt schon die Teile nicht richtig (oder wie rum man sie halten soll). Die Fertigungsqualität der Masken-Teile (und der Dungeonteile) ist auch nicht so passgenau und man weiss auch nicht, wie das am Ende aussehen soll. Aber es geht irgendwie. Genauso,wie die Maske nachher wieder in die kleine Schachtel zu verstauen (ein cm größer wäre echt schöner gewesen).
Ansonsten gelingt der Aufbau gut, in der Anleitung hilft ein QR-Code, die richtige App herunterzuladen, denn die Schriftzeichen kann man nur schwer abtippen. Die App ist auf englisch und hat japanische Sprachausgabe, was dem Flavor des Spiels entspricht. Bei der Bedienung der App habe ich nach dem ersten Spiel leider einen Fehler gemacht und das Spiel vorzeitig beendet, statt die Hilferunden zu überspringen. Manche Begriffe sind halt fast richtig ins englische übersetzt, und manche meinen es tatsächlich so. Aber man kann verschiedene Hilfen und Schwierigkeiten definieren.
Dann geht es an das Retten der Rapa-Rapas. Die warten in einem halb versunkenen Tempel auf ihre Rettung. Dafür haben wir nur eine Möglichkeit: alle Rapa-Rapas laufen auf ein Feld und da „beamen“ wir sie dann in Sicherheit. Der eine oder andere kennt das aus dem Alltag.
Spielverlauf
Ein Spieler taucht an einer Stelle im Dungeon auf, weiss aber nicht wo. Mit der VR-Maske kann er eine Minute (oder kürzer) den anderen beschreiben, was er sieht. Die bauen das dann mit dem Spielmaterial nach. Der Beschreiber knetet dann noch eventuell gesichtete Rapa-Lapas aus Knete. Am Ende haben die Spieler mehrere (4 bis 6) Dungeonteile, die so zusammengesetzt gehören, dass sie dem tatsächlichen Dungeon entsprechen. Dabei müssen alle Felder erreichbar sein und die Farben der Statuen übereinstimmend sein.
Schliesslich sagt man der app, dass man bereit für die Rettung ist und die weist dann an, wie die Lapa-Rapas sich bewegen. Kommen alle in ein Feld, ist man größter Rapa-Rapa-Retter und hat gewonnen.
Fazit
Wir haben einen einfachen Schwierigkeitsgrad gewählt und wissen leider nicht, ob wir es gelöst hätten. Ich fand es aber so lustig, dass ich eigentlich direkt die nächste Runde spielen wollte. Positiv finde ich die neue Spielidee und dass es ein gemeinsames Deduktionsspiel ist. Normalerweise sind solche Spiele konfrontativ. Negativ ist die fehlende Passgenauigkeit, die App ist zum Teil etwas verbesserungsfähig, aber immer noch besser als das reale Spielmaterial.
Daher 8/10.
Wichtig: Grafiken aus Thailand beeinflussen nicht das Spiel!